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Der Erreger des Getreiderostes an Weizen, Hafer, Gerste und Roggen
befällt auch Wildgräser, nämlich Quecke, Straußgras
und Knäulgras (Agropyron, Agrostis, Dactylis).
Der Pilz ist heterözisch, d.h. er führt einen Wirtswechsel
durch. Der zweite Wirt ist die Berberitze. Ihre Blätter werden
im Frühjahr mit Basidiosporen infiziert und auf ihnen bilden sich
Spermatien und Aecidiosporen. Die infizierten Blätter der Berberitze
verfärben sich gelb.
Die Aecidiosporen infizieren in der Folge Getreide oder Grasarten,
an denen dann Uredo- und Teleutosporen gebildet werden. Nach der Überwinterung
findet die Infektion der Berberitze wieder mit Basidiosporen statt. In
milden Klimaten können auch die Uredosporen den Winter überdauern
und im Frühjahr direkt wieder Gräser und Getreidepflanzen befallen.
In manchen Gegenden hat man schon früh (um 1660) versucht,
die Berberitze als Zwischenwirt des Getreiderostes auszurotten und so die
Krankheit am Getreide (primär am Weizen) zu bekämpfen.
Von Puccinia graminis gibt es viele Formen, die an unterschiedliche
Wirte angepaßt sind. |