Rotbuche - Fagus sylvatica L.
Buchenkrebs |
T: Nectria ditissima Tul.
& C.Tul.
A: Cylindrocarpon willkommii (Lindau) Wollenweber |
Buchenkrebs kann in allen Altersklassen der Buche auftreten.
Anders als Nectria galligena und Nectria coccinea, die außer
der Buche auch eine Reihe anderer Laubbäume befallen, scheint Nectria
ditissima auf die Rotbuche spezialisiert zu sein [in England allerdings
auch auf Sorbus aucuparia gefunden]. Meist ist N. ditissima
an jungen Buchen anzutreffen. Starker Befall führt zu erheblicher
bis vollständiger Entwertung der Bäume.
Voraussetzung für die Krankheit sind Wunden (z.B. durch Hagel) oder natürliche Öffnungen in der Rinde, durch die der Pilz einwachsen kann. Blattnarben und die Narben von Knospenschuppen reichen ggf. schon aus, um dem Pathogen die Infektion zu ermöglichen. Die Krankheit äußert sich durch eingesunkene Rindenbereiche in denen die Rinde aufreißt und abblättert; Zweige weisen hellgrüne oder gelbliche Belaubung auf und/oder sterben ab; Zweige und Äste können im befallenen Bereich auch anschwellen; im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, besonders an der Stammrinde, kommt es dann zu offenen, meist sehr unregelmäßigen Krebsen. |
Der Schaden ist durchaus hoch, zumal Jungbuchen in den ersten Lebensjahren
absterben können und ältere Buchen bei starkem Befall völlig
entwertet werden.
T-Schäden im Holz werden sicher nicht nur durch Buchenkrebs ausgelöst. Kleine überwallte Krebse können aber -wie jede andere begrenzte Zerstörung des Kambiums- zu diesem Symptom führen. Normalerweise sollte der Buchenkrebs jedoch keine große Rolle spielen, da er sich durch rechtzeitige Entnahme befallener Individuen im Zuge von Durchforstungen gut kontrollieren läßt. |
Literaturauswahl:
- Richter, 1929: Die wichtigsten holzbewohnenden Nectrien aus der Gruppe der Krebserreger. Zeitschrift für Parasitenkunde 1, 24-75 |
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lang@bot.forst.tu-muenchen.de | 29.9.2003 |