Wacholder - Juniperus
Wacholderrost (Weißdorn-Gitterrost)
Gymnosporangium clavariaeforme (Jacq.) DC.

Zweiganschwellung

An Wacholder (Juniperus communis, J. communis ssp. alpina und J. oxycedrus) sterben bisweilen einzelne Äste ab. Bei näherer Untersuchung fällt auf, daß diese Äste typische Anschwellungen aufweisen. Ursache der Krankheit ist ein Rostpilz, der einen vollständigen Wirtswechsel zwischen Rosaceen und Wacholder ausführt.

Teleutosporenlager 
an Wacholderzweig
Der Rostpilz befällt verschiedene Wacholder-Arten (Diplontenwirte).
Die Zweige schwellen im Bereich der befallenen Rinde spindelförmig an. Der Pilz überdauert als Myzel in der Rinde und kann jedes Jahr erneut Sporen bilden. 
Die Teleutosporen sind sehr heterogen, teils dünnwandig und lang gestreckt, 100-120x10-18µ, an Scheitel und Basis verjüngt, teils dickwandig und gedrungen 50-60x15-21µ.

Zweiganschwellung mit alten Teleutosorenlagern

unterschiedlich alte 
Teleutosporenlager
Die Teleutosporenlager, die in der Rinde der Zweige und Äste von Juniperus communis, J. communis ssp. alpina oder J. oxycedrus gebildet werden, sind in gequollenem Zustand band-, zungen- oder zapfenförmig und gallertartig. Sie sind in frischem Zustand orange-rötlich gefärbt, im Alter bräunlich.
Teleutosporenlager
Haplontenwirte sind der Weißdorn (Crataegus sp.) und die Felsenbirne (Amelanchier sp.) [auch Sorbus sp. und Pyrus sp.werden genannt], an deren Blättern im Bereich orangefarbener Flecken Pyknidien (Blattoberseite) und Aecidien (Blattunterseite) gebildet werden. Auch Blattstiele, grüne Triebe und Früchte können befallen werden. Triebe können als Folge des Befalls absterben. 
siehe auch Birnengitterrost


Literaturauswahl:
- Gäumann, E., Die Rostpilze Mitteleuropas. Bern 1959; 1407 Seiten 
- Migula. W., Rost- und Brandpilze. Handbücher für die praktische naturwissenschaftliche Arbeit Band XIII, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1917

homepage "Pathologie" zurück zu "Gehölzkrankheiten in Wort und Bild" zurück zu Lehre
lang@bot.forst.tu-muenchen.de 24.3.2004