Fichte
- Picea abies
Tanne
- Abies
Lärche
- Larix
Douglasie
- Pseudotsuga
Grauschimmelfäule
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A:
Botrytis cinerea Pers.
T:
Botryotinia fuckeliana (de Bary)Whetzel
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Anton de Bary hat Botrytis cinerea 1866
erstmals von Weinreben beschrieben.
Botrytis cinerea
ist praktisch weltweit verbreitet und besitzt ein sehr großes Wirtsspektrum
zu dem auch viele krautige Pflanzen zählen. Von den Koniferen sind
besonders Fichte, Tanne, Douglasie und Lärche gefährdet (in Amerika
auch Sequoia und Pinus
banksiana bei Anzucht unter Glas,
in Japan Larix kaempferi).
Der Pilz befällt
junges, nicht verholztes Gewebe und tötet es ab. Keimlinge und Sämlinge
im Saatbeet sind ebenso gefährdet wie der frische Austrieb von Koniferen.
Auch eine Form der Umfallkrankheit (damping-off), bei der Koniferenkeimlinge
von der Spitze her verfaulen, wird von Botrytis verursacht.
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Die befallenen Triebe
welken, hängen schlaff herab und vertrockenen (Im Unterschied zu Spätfrostschäden
befällt Botrytis nicht alle Triebe!).
Auf dem toten Gewebe
entwickelt sich bei ausreichender Feuchtigkeit dichtes graues Pilzmyzel
und Konidienträger, die schon mit einer Lupe sichtbar sind. Bei Botrytis-Verdacht
legt man deshalb Triebe in eine feuchte Kammer (z.B. Plastikbeutel mit
etwas Wassser), wo sich nach wenigen Tagen Myzel und Konidienträger
bilden.
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Voraussetzung für
das Auftreten des Pilzes ist hohe Luftfeuchtigkeit während der Austriebsphase.
Pflanzen im Dichtstand (Saatbeet, Kultur, Dickung), im Schatten, in kühlen,
nebelreichen Lagen (z.B. Senken), sind daher besonders gefährdet.
Im Pflanzgarten
wirkt sich auch starke N-Düngung negativ aus, da die Verholzung verzögert
wird und die Pflanzen somit länger anfällig bleiben.
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In der Regel wird
nur der jüngste Austrieb befallen. Eine Ausnahme macht die Lärche,
bei der der Pilz durch die Kurztriebe auch in die Rinde der vorjährigen
Triebe einwachsen und sie zum Absterben bringen kann.
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Botrytis cinerea
infiziert hauptsächlich mit Konidien. Die Überwinterung erfolgt
mit Sclerotien (links als schwarze Punkte auf den toten Nadeln sichtbar),
aus denen im Frühjahr Myzel auswächst, an dem wieder Konidien
gebildet werden.
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Für Weinfreunde
hat Botrytis cinerea auch positive Eigenschaften: als Erreger der
Edelfäule ist der Pilz Voraussetzung für Trockenbeerenauslesen.
Später Befall
im Jahr führt dazu, daß die Kutikula der Weinbeeren für
Wasser durchlässiger wird. Die Folge ist, daß die Beeren eintrocknen
und die Zuckerkonzentration des noch auspreßbaren Saftes entsprechend
steigt.
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