Fichte - Picea abies
Omorikafichte - Picea omorika
Nadelbräune
 T: Rosellinia mycophila (Fr.:Fr.) Sacc.
(= Rosellinia minor (Höhnel) S.M.Francis) (?)
Die Gattung Rosellinia umfaßt Saprophyten, Endophyten und Pathogene. Alle Arten haben hohe Ansprüche an Feuchtigkeit. So treten auch pathogene Rosellinia-Arten nur unter entsprechenden Bedingungen auf.
Wurzelpathogene sind an hohe Bodenfeuchtigkeit gebunden, Nadelpathogene an hohe Luftfeuchtigkeit, Nebellagen, Dichtstand, Beschattung usw., also an Bedingungen, wie sie nicht selten in Baumschulen, (Christbaum)Kulturen, Dickungen oder dichten Hecken vorkommen.

Befall einer Picea omorika-Hecke

Befall einer Picea omorika-Hecke (Detail)

Auf den ersten Blick ähnelt das Befallsbild dem 
der Tannen-Nadelbräune (Herpotrichia parasitica). 
Graues bis braunes Myzel umspinnt Zweige und Nadeln. 
Die Nadeln sterben ab, bleiben aber vom Myzel
festgehalten noch am Zweig haften.  
In das zunächst helle Myzel eingebettet findet man 
schwarze (Stromata mit) Perithezien. 

Die Asci sind hinfällig und in älteren 
Fruchtkörpern kaum noch zu finden.
Mit der Zeit wird das Myzel dunkler und verschwindet 
mehr oder weniger. (Stromata mit) Perithezien liegen 
dann scheinbar direkt an den Zweigen. 
Reife Ascosporen sind braun 
und ± spindelförmig.


hier finden Sie Bilder von alten Glasdias, die C.v.Tubeuf für die Lehre oder für Publikationen verwendet hat
Gegen Rosellinia-Befall sind alle Maßnahmen geeignet, die hoher Boden- und Luftfeuchtigkeit entgegenwirken.
Die Bestimmung der verschiedenen Rosellinia-Arten ist ein wenig kompliziert, da nicht alle Merkmale jederzeit vorhanden sind.
Literaturauswahl: 
- Burmeister, P., 1965: Beobachtungen über einige wichtige Pilzkrankheiten an Zierkoniferen im oldenburgischen Baumschulgebiet. 
Die Gartenbauwissenschaft 31, 469-506
- Cech, T., 1990: Rosellinia minor (Höhn.) Francis in Christbaumkulturen. Eur. J. For. Pathol. 20, 113-117
- Francis, S.M., 1986: Needle blights of conifers. Trans.Br.mycol.Soc. 87, 397-400
- Petrini, L.E., 1993: Rosellinia species of the temperate zones. Sydowia 44,169-281
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