Laetiporus sulphureus (Bull. ex Fr.) Murrill - Schwefelporling

Der Schwefelporling dringt über Wunden ein und verursacht eine intensive Braunfäule im Stamminnern (rechts). Peroxidasen (Tyrosinase) ermöglichen den Abbau des durch Phenole eigentlich recht gut geschützen Kernholzes. 

Als Folge des Befalls bilden sich im Innern des Stammes Risse und Hohlräume entlang der Holzstrahlen und der Jahresringrenzen. 

Der Pilz wächst in diese Räume hinein und bildet dabei ausgedehnte Myzellappen von der Konsistenz eines Fensterleders (unten links und mitte). 

Oft bleibt von einem stattlichen Baum nur noch ein trauriger Rest aus würfelig zersetztem, morschem Holz übrig (unten rechts).


Myzellappen im Kernholz einer Robinie
Zersetztes Eichenholz

 Robert. HARTIG:
Lehrbuch der Pflanzenkrankheiten.
Berlin 1900
Rest einer stattlichen Silberweide

Silberweide
Befallene Bäume verlieren an Standfestigkeit, 
sie brechen oft in kurzer Zeit bis auf die unteren Partien völlig zusammen. 
Der Schwefelporling hat ein relativ weites Wirtsspektrum. 
Er befällt Eichen, Robinie, Kirschbaum, Eberesche, Birnbaum, Roßkastanie, Weiden und ist auch an Walnuß, Erle, Linde und Apel gefunden worden. 
Im Gebirge kommt er auch an Lärchen vor, ganz selten sogar an Fichte.

Fruchtkörper des Schwefelporligs auf einem Stubben
An den besiedelten Bäumen werden 
in der Regel zahlreiche Fruchtkörper gebildet, 
die in großen Gruppen dicht beieinander stehen. 
Die einzelnen Fruchtkörper sind 20-40 cm breit, in frischem Zustand oberseits orange bis rötlich-gelb, unterseits hellgelb. 

Sie entwickeln sich sehr rasch.

Alte Fruchtkörper bleichen aus 
und werden brüchig und spröde.

L.s. an Silberweide L.s. an Robinie L.s. an Eiche
Ganz junge Schwefelporlinge sind nach entsprechender Behandlung eßbar.
Als Besonderheit weist Laetiporus sulphureus Leiterhyphen in der Trama auf. 
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lang@bot.forst.tu-muenchen.de 15.5.2003