Trametes versicolor (Fr.) Pilat - Schmetterlingstramete
(Coriolus versicolor (L. ex Fr.) Quél. - Schmetterlingsporling)

Die Schmetterlingstramete ist ein sehr häufiger Saprophyt und Wundparasit an Laubbäumen aller Art (besonders an Buche, Birke, Pappel, Weide, Kirsche ...), selten auch an Fichte. 
Es werden hauptsächlich Stubben besiedelt, aber auch an großen Wunden lebender Bäume kommt der Pilz vor (Das Bild rechts zeigt die Stelle an einer Traubenkirsche, Prunus padus, an der vor Jahren ein dicker Ast entfernt worden war).

Im Holz von Stubben bildet Trametes versicolor "Zonenlinien", d.h. unterschiedliche (inkompatible) Pilzindividuen grenzen sich gegeneinander ab. Die Schmetterlingstramete verursacht Weißfäule und ist ein wichtiger Holzzersetzer.
Der Pilz tritt auch an gelagertem oder im Freien verbauten Laubholz (Buche, Birke) auf.

Das ökologische Spektrum der Schmetterlingstramete ist sehr groß. Entsprechend variabel ist auch ihr Erscheinungsbild. 
Die einjährigen Fruchtkörper sind lederig zäh und dünn. Die Hüte sind halbkreisförmig bis fächerförmig, 5-8 cm breit und wachsen rosettig oder dachziegelartig in oft großen Kolonien. 
Die Oberseite der Fruchtkörper ist zoniert, seidig glänzend, z.T. samtig behaart und mehrfarbig von schwärzlich bis gelblich. Die Unterseite ist hell und weist sehr kleine Poren auf.
In alten Pilzbüchern wird beschrieben, daß dieser Pilz wegen seiner schönen Färbung und des seidigen Glanzes "mitunter von Damen als Hutschmuck" getragen wurde, besonders an schwarzen Samthüten (!)

Literaturauswahl:
- Jahn, H.: Mitteleuropäische Porlinge (Polyporaceae s.lato) und ihr Vorkommen in Westfalen. Westfälische Pilzbriefe, Jahresband 1963
- Grosser, D., 1985: Pflanzliche und tierische Bau- und Werkholzschädlinge. DRW-Verlag, 159 Seiten.

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lang@bot.forst.tu-muenchen.de 3.5.2001