Schwarzkiefer - Pinus nigra Arnold
Triebsterben |
T: Gremmeniella abietina (Lagerb.)
Morelet (=Scleroderris lagerbergii Gremmen)
A: Brunchorstia pinea (Karsten) Höhn. |
Gremmeniella abietina / Brunchorstia pinea ist in erster Linie ein Pathogen der Kiefern. Je nach Pilzrasse und bei starkem Infektionsdruck werden aber auch Arten anderer Koniferengattungen (Picea, Abies, Larix, Pseudotsuga) befallen. |
Das Triebsterben ist normalerweise eine Krankheit junger Wirtspflanzen in Kulturen, Dickungen und Stangenhölzern. Bei günstigen äußeren Bedingungen werden auch Altkiefern in größerem Umfang infiziert. Bei mehrjährigem Verlauf der Krankheit, begünstigt durch nasse und kühle Sommer, ist bei anfälligen Wirten mit ± großen Ausfällen zu rechnen. | ||
Das typische Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch das Absterben der zuletzt gebildeten Triebe. Auch Rindenkrebse werden (abhängig von Pilzrasse und Wirtsart) verursacht. Mit bloßem Auge deutlich wahrnehmbar wird die Krankheit wenn im Frühjahr die Nadeln an den Trieben des Vorjahres von der Basis zur Spitze hin rotbraun werden und wenn, kurze Zeit später, alle Nadeln der befallenen Triebe rotbraun verfärbt sind. | ||
Bevor Symptome an den Nadeln auftreten lassen sich an den befallenen Trieben schon tote Knospen und teilweise abgestorbenes Rindengewebe nachweisen. In der Folge fallen die toten Nadeln ab, sodaß nur die kahlen Triebe erhalten bleiben. An ihrer Basis bilden sich aus Kurztriebknospen neue Langtriebe, die aber i.d.R. rasch wieder infiziert und abgetötet werden. | ||
Die Infektion erfolgt meist in der zweiten Jahreshälfte mit Konidien, die an den toten Trieben und toten Nadeln in braunschwarzen Pyknidien gebildet werden (die Apothezien des Pilzes [rechtes Bild] werden im Flachland relativ selten gebildet). |
Die Konidien des Pilzes
entstehen an einfachen oder verzweigten Konidienträgern. |
Sie sind
schwach gekrümmt und mehrzellig. |
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Askus mit Askosporen
|
4-zellige
Askospore (links) |
Die in Europa in tieferen Lagen vorkommende Sippe befällt neben
der Schwarzkiefer auch Pinus sylvestris (rechts). In Skandinavien
ist die Sporenbildung an befallenen Trieben während eines Zeitraums
von 2-3 Jahren nach der Infektion nachgewiesen.
Bei entsprechendem Infektionsdruck wird auch die Fichte infiziert und geschädigt. Hochlagenaufforstungen mit der Zirbelkiefer, Pinus cembra, sind durch Brunchorstia pinea var. cembrae gefährdet. |
Hier findet man eine Beschreibung der Krankheit von FRANK (1896) |
Literaturauswahl:
- Butin, H.; Hackelberg, L., 1978: Über den Verlauf einer Scleroderris-lagerbergii-Epidemie in einem Schwarzkiefernbestand Eur.J.For.Path. 8, 369-379 - Manion, P.D. (editor), 1984: Scleroderris canker of conifers (Proceedings of a Symposium in Syracuse, 1983) Forestry Sciences - Martinus Nijhoff/Dr W. Junk Publishers, The Hague/Boston/Lancaster 1984 - Morelet, M., 1980: La maladie à Brunchorstia I. Position systématique et nomenclature du pathogêne Eur.J.For.Path. 10, 268-277 - Lang, K.J.; Schütt, P., 1974: Anatomische Untersuchungen zur Infektionsbiologie von Scleroderris lagerbergii Gr. [Brunchorstia pinea (Karst.) von Höhn.] Eur.J.For.Path. 4, 166-174 - Siepmann, R., 1976: Ein Beitrag zur Infektionsbiologie des durch Scleroderris lagerbergii verursachten Schwarzkieferntriebsterbens. Eur.J.For.Path. 6, 103-109 |
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