Rumelische Kiefer - Pinus peuce Griseb. T: Lophodermium pini-excelsae Ahmad
T: Meloderma desmazieresii (Duby) Darker

 
Beide Pilze kommen auf  5-nadeligen Kiefern vor, Meloderma bisweilen auch auf 2-nadeligen (z.B. P. radiata). Über ihre Bedeutung ist wenig bekannt. Es handelt sich in beiden Fällen wohl eher um schwache Pathogene, möglicherweise sogar "nur" um Saprophyten, die sich auf absterbenden bzw. abgestorbenen oder seneszenten Nadeln entwickeln. Damit sind sie etwa mit Lophodermium pinastri zu vergleichen. Das oft massenweise Vorkommen in der Streu oder auf toten Nadeln täuscht größere Aggressivität vor.
(Meloderma verursacht in Amerika angeblich Nadelbräune an verschiedenen Kiefernarten, z.B. P. banksiana, P. monticola, P. strobus, P. resinosa, P. rigida, P. flexilis, P. wallichiana. Unter dem Namen Hypoderma brachysporum wurde der Pilz von ROSTRUP und TUBEUF als Ursache einer schweren Nadelkrankheit an Strobe angesehen. Der Pilz ist wohl in Amerika beheimatet und ist mit der Strobe nach Europa gelangt.)
Lophodermium pini-excelsae
Meloderma desmazieresii
Die Fruchtkörper der beiden Pilze sind mit dem bloßen Auge kaum zu unterscheiden.
Bei L. pini-excelsae kann man bei näherer Betrachtung einen breiten grauen Rand mit schwarzer Begrenzungslinie feststellen.
Bei den Fruchtkörpern handelt es sich in beiden Fällen um Hysterothezien, also um Apothezien, die schiffchenförmig-elliptisch sind, und sich mit einem Längsschlitz öffnen.
Die Ascosporen sind bei Lophodermium lang und fadenförmig, bei Meloderma hingegen leicht keulenförmig bis spindelförmig, mit dicker Schleimhülle


Literaturauswahl:
- Minter, D. W., 1981: Lophodermium on Pines. Mycological Papers No. 147
- Hansen, E. M., Lewis, Katherine, J. (eds.) 1997: Compendium of conifer diseases. APS Press

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lang@bot.forst.tu-muenchen.de 16.12.2003