Platane - Platanus sp.
Blattbräune
T: Apiognomonia veneta (Sacc. & Speg.) Höhn. 
A: Discula platani (Peck) Sacc. 
= Gloeosporium platani Oudem.
Die Blattbräune ist eine fast regelmäßig an den im urbanen Bereich häufig angepflanzten Platanen 
(meist Platanus x hispanica [= Platanus acerifolia]) auftretende Krankheit.

Das auffälligste Symptom besteht in ± großen Nekrosen, die entlang der Blattadern auftreten und oft an der Blattbasis beginnen ("Anthracnose"). 
Die infizierten Blätter fallen frühzeitig ab, bei sehr starkem Befall kann es zu weitgehender Entlaubung kommen. Trotzdem ist die Existenz der Bäume nicht gefährdet, da der Blattverlust meist rasch durch eine neue Blattgeneration ersetzt wird. 

Ein weiteres Symptom besteht darin, daß der Austrieb nur schwach erfolgt und die Blätter (und Blütenstände) komplett absterben und vertrockenen.

Acervuli werden auf der Blattfläche (links oben, dunklere Punkte), besonders aber an den Blattnerven (links unten, dunkle längliche Strukturen) gebildet. 

Sie enthalten eiförmig-elliptische, einzellige Konidien. Auf den abgefallenen Blättern entwickeln sich bis zum folgenden Frühjahr die Perithezien, in denen die Askosporen gebildet werden. Von ihnen geht die Primärinfektion der jungen Blätter aus (oder von Konidien, die in der Rinde toter Triebe gebildet werden, s.u.).

Die Perithezien sind ins Blatt eingesenkt und haben einen kurzen Hals, der nur wenig über die Epidermis hinausragt. 
Die Askosporen sind zweizellig, wobei die beiden Zellen einer Spore sehr ungleich groß sind (rechts).


 

Ein weiteres Krankheitsbild ist dadurch gekennzeichnet, daß die Knospen nicht oder nur wenig austreiben und/oder die jungen Blätter während des Austriebs absterben und vertrockenen.
In diesem Falle sind Nekrosen im Bereich der Knospenansatzstellen nachweisbar oder die kurzen Seitentriebe aus dem Vorjahr sind völlig abgestorben (rechts).
Apiognomonia veneta kann auch Rindennekrosen hervorrufen, die bei entsprechender Ausdehnung zum Absterben von Zweigen führen. 
Auf den abgestorbenen Rindenpartien werden im Frühjahr Sporen bildet, mit denen die Blätter wieder infiziert werden.
Es wird ein weiterer Infektionsweg diskutiert, nämlich das Einwachsen des Pilzes aus der Zweigrinde in die Blätter. 
Durch das Entfernen des abgefallenen Laubes im Herbst kann in diesem Falle also der Krankheitszyklus nicht vollständig unterbrochen werden. Trotzdem erscheint diese Maßnahme geeignet, den Befall im erträglichen Rahmen zu halten. 
Intensivere Bekämpfungsmaßnahmen müssen demnach auch die Entfernung befallener Zweige und Äste beinhalten.
zurück zu "Krankheiten in Wort und Bild"
lang@bot.forst.uni-muenchen.de 24.5.2004