Schwarzpappel - Populus nigra
L.
Rindenbesiedler |
A: Cytospora nivea Saccardo
T: Leucostoma nivea (Hoffm. ex Fr.) Höhn. (= Valsa nivea Fr.) |
Eine Reihe von Cytospora-Arten werden mit Nekrosen, Krebs und anderen
Rindenerkrankungen im Zusammenhang gebracht. Letzte Klarheit über
Wirtsspezifität und Aggressivität der einzelnen Arten besteht
jedoch nicht.
Cytospora nivea kommt weiten Teilen der Welt an Pappeln und Weiden vor. Die Infektion des Wirtes erfolgt wahrscheinlich durch Blattnarben, Lentizellen und Wunden aller Art. Die Ausbreitung im Gewebe und dessen Schädigung hängt ganz entscheidend von der Disposition des Wirtes ab und scheint nur während der Vegetationsruhe und bei starkem Wassermangel zu erfolgen, wenn keine Abwehrreaktionen möglich sind. Der Bereich um den Mündungsporus der Pyknidien (und auch der eingesenkten Perithezien) ist auffallend hell. |
Die Pyknidien sind gekammert,
die Konidien sind würstchenförmig (allantoid), hyalin und einzellig (rechts). Sie werden bei entsprechender Witterung aus den Fruchtkörpern ausgepreßt (ganz rechts). |
Die Fruktifikationen von Cytospora nivea, speziell die Anamorphen,
erscheinen relativ rasch auf absterbender Rinde (oder abgestorbener Rinde)
von Pappeln und Weiden. Es ist daher nicht auszuschließen, daß
es sich bei dem Pilz "nur" um einen Endophyten handelt, der sich unter
geeigneten Bedingungen, z.B. Wassermangel und dadurch sehr stark erhöhter
Disposition, ausbreiten und fruktifizieren kann. .
Dies ist zwar nicht bewiesen, steht aber durchaus mit unserer Vorstellung von Endophyten in Einklang. |
Literaturauswahl:
- Butin, H., 1957: Die blatt- und rindenbewohnenden Pilze der Pappel unter besonderer Berücksichtigung der Krankheitserreger. Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin-Dahlem, Heft 91, 64 Seiten |
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lang@bot.forst.tu-muenchen.de | 30.12.2003 |