Vogelkirsche - Prunus avium L.
Blattbräune
T: Apiognomonia erythrostoma(Pers. ex Fr.) Höhn.
A: Phomopsis stipata (Lib.) Sutton

 
Das auffallendste Merkmal dieser Krankheit ist, daß die abgestorbenen, vertrockneten Blätter an den Zweigen hängen bleiben.
Nach der Infektion im Frühjahr mit Askosporen (ausgehend von den noch am Baum hängenden Blättern des Vorjahres) treten an den Blättern gelbliche, später rötlich braune Flecken mit heller braunem Rand auf. Die Flecken sind anfangs rundlich und breiten sich dann unregelmäßig aus. Die befallenen Blätter sterben zwischen Juni und August relativ rasch ab, rollen sich vom Rand her ein und vertrocknen. Auch der Blattstiel wird vom Pathogen besiedelt, was offensichtlich dazu führt, daß an der Stielbasis kein Trenngewebe mehr ausgebildet werden kann. Die Folge davon ist, daß die Blätter nicht abfallen. Nach FRANK ist allerdings auch das Myzel des Pilzes am dem Mechanismus, der letztlich den Blattfall verhindert, beteiligt.
Auf der Blattunterseite findet man Conidiomata mit fadenförmigen, ± gekrümmten Konidien (links). 
Die Bildung der Perithezien beginnt schon recht früh, ihre Reife erfolgt aber erst im folgenden Frühjahr. 
Die Askosporen sind zweizellig, (die basale Zelle ist sehr viel kleiner als die terminale), leicht gekrümmt und ± spindelförmig (rechts).


Literaturauswahl:
- Kotte, W.: Krankheiten und Schädlinge im Obstbau und ihre Bekämpfung. Verlag P. Parey, 1941

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lang@bot.forst.tu-muenchen.de 3.5.2001