Traubenkirsche - Prunus padus
L.
Narrentaschen |
T: Taphrina padi (Jacz.) Mix |
An den Früchten der Traubenkirsche fallen bisweilen schon kurz
nach der Blüte (etwa ab Mitte Mai) deutliche Veränderungen auf.
Statt rund sind die Früchte ± länglich und verformt. Ihre
Oberfläche erscheint oft rosa oder rötlich samtig schimmernd.
Der Pilz überdauert wahrscheinlich mit Myzel an der Zweigoberfläche und mit dickwandigen Sporen zwischen den Knospenschuppen. |
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Ursache dieses Krankheitsbildes ist der Ascomycet Taphrina padi, durch den der Wuchsstoffhaushalt im befallenen Gewebe gestört wird, wodurch das Teilungs- und Streckungswachstum der Zellen beeinflußt wird. |
Taphrina-Arten bilden ihre Asci frei an der Oberfläche von Wirtsorganen, hier der Früchte. Die Asci stehen in einer palisadenartigen Schicht, auf die auch der samtige Glanz zurückzuführen ist. | |
Die Asci erscheinen oft vielsporig, was dadurch zustande kommt, daß die Ascosporen noch im Ascus sprossen und Ascokonidien (vegetative Sporen) bilden. Auch außerhalb des Ascus können die Ascocporen durch Sprossung weitere Sporen bilden. | |
Auch andere Taphrina-Arten an anderen Wirten verursachen Wuchsveränderungen z.B. an Blättern (Kräuselkrankheit an Pfirsichbäumen) oder an Zweigen (Hexenbesen), z.B. an der Birke. |
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lang@bot.forst.tu-muenchen.de | 17.5.2002 |