Winterlinde - Tilia cordata
Blattbräune |
T: Apiognomonia tiliae
(Rehm.) Höhn.
A: Gloeosporium tiliae Oudem. |
Gloeosporium tiliae verursacht schon im Mai, noch bevor die
Blätter ganz ausgewachsen sind, unterschiedlich große, meist
unregelmäßige Flecken, die sich häufig entlang der Blattadern
erstrecken (Anthracnose). Die Nekrosen sind dunkel berandet. Auch die Blattstiele
und die jungen Triebe können von dem Pilz besiedelt werden. Schwärzliche
Nekrosen weisen hier auf die Infektion hin.
Der Befall der Blattstiele kann zum Abfallen grüner Blätter führen. Auch die Tragblätter der Fruchtstände (Flugorgan) werden befallen. Die Fruchtstände fallen dann vorzeitig und unreif ab. Gloeosporium tiliae tritt oft in Verbindung mit gallinduzierenden Insekten und Milben auf. |
Die Acervuli der Anamorphe sind bläschenförmige Erhebungen (links) und treten auf beiden Seiten der Blätter und auch an den Blattstielen und Trieben auf. Sie enthalten ovale, unseptierte Konidien (rechts). |
Die Infektion erfolgt im zeitigen Frühjahr während des Austriebs
durch Askosporen der Teleomorphe Apiognomonia tiliae, die sich bis
dahin auf den am Boden liegenden Blättern gebildet haben.
Allein durch Entfernen des Laubes im Herbst kann der Krankheitszyklus aber nicht mit Sicherheit unterbrochen werden, da an den infizierten Trieben im Frühjahr Konidien gebildet werden, die Infektionen auslösen. |
Literaturauswahl:
- Laubert, R., 1904: Eine wichtige Gloeosporium-Krankheit der Linden. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten 14, 257-262 |
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lang@bot.forst.uni-muenchen.de | 9.12.2003 |