Schwarzpappel - Populus nigra L.
Pappelrost
Melampsora larici-populina Kleb.
(und andere Melampsora-Arten)

 
Blattroste gehören zu den wichtigsten Pappelpathogenen. Die meisten Arten sind heterözisch und benötigen einen Zwischenwirt. Unter günstigen Bedingungen kann sich der Pilz mittels Uredosporen im Sommer stark vermehren und an den Pappeln vorzeitigen Blattfall verursachen. Je früher und intensiver dieser stattfindet, umso gravierender sind die Auswirkungen der Krankheit. Neben Zuwachsverlusten und vermindertem Trieb- und Wurzelwachstum kommt es zu einer Erhöhung der Krankheitsdisposition z.B. gegenüber dem Rindenbrand (Pappelrindentod), verursacht durch  Discosporium populeum und damit zu erhöhter Mortalität. Im Zuge des verstärkten Anbaus schnellwachsender Gehölzarten, zu denen auch Pappel zu zählen sind, gewinnen Blattroste an Bedeutung.
Dicaryontenwirte sind Pappeln der Sektionen Aigeiros und Tacamahaca, in erster Linie die Schwarzpappeln Populus nigra, Populus deltoides und die Euramericana-Sorten, darüber hinaus aber auch die Balsampappeln Populus balsamifera, Populus trichocarpa u.a.. Die verschiedenen Sorten und Klone sind unterschiedlich anfällig.
Leuce-Pappeln sind durch Melampsora larici-populina nicht gefährdet.
Als Haplontenwirte fungieren: Larix decidua und Larix kaempferi, die europäische und die japanische Lärche, an deren Nadeln Spermogonien und Aecidiosporenlager gebildet werden. Mit Aecidiosporen werden Pappeln (Dicaryontenwirt) infiziert.
Uredosporenlager auf der Blattunterseite
Die Uredosporenlager findet man auf der Unterseite der Blätter. Sie werden im Sommer gebildet, sind gelblich, bis ca. 1 mm groß und stehen in kleinen Gruppen beieinander. 
Die Uredosporen sind länglich. Ihre Wand ist, bis auf die Spitze der Sporen, mit spitzen Warzen besetzt und im mittleren Bereich oft deutlich verdickt (rechts). Mit ihnen verbreitet sich der Pilz auf anfälligen Sorten oft explosionsartig. 
Uredosporen
Teleutosporenlager auf der Blattoberseite
Die Teleutosporenlager werden im Herbst gebildet. Sie befinden sich auf der Blattoberseite und sind zunächst hellbraun, werden dann dunkler, am Ende fast schwarz. Sie sind kaum 1 mm groß, liegen aber meist dicht beieinander und können fast das ganze Blatt bedecken. 
Von hier nimmt im Frühjahr mit der Bildung von Basidiosporen die Infektion der Lärchennadeln ihren Ausgang.


Literaturauswahl:
- Butin, H., 1957: Die blatt- und rindenbewohnenden Pilze der Pappel unter besonderer Berücksichtigung der Krankheitserreger. 
Mitt. Biol. Bundesanst. für Land- und Forstwirtschaft, Berlin-Dahlem, Heft 91
- Gäumann, E., 1959: Die Rostpilze Mitteleuropas. 1407 Seiten
- Pinon, J., 1973: Les rouilles du peuplier en France. Systematiquee et repartition du stade uredien. Eur. J. For. Path. 3, 221-228

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