Mehlbeere - Sorbus aria
Blattflecken
Coniothyrium sp. (?)

An Sorbus aria sind vergleichsweise wenige Erreger von Blattflecken bekannt. Auch der hier zuerst als Erreger genannte Pilz Coniothyrium sp. ist noch nicht mit Sicherheit identifiziert.
Die häufiger genannte Phyllosticta sorbi sollte anders als Coniothyrium u.a. hyaline Sporen aufweisen. Allerdings werden in Rabenhorst's Kryptogamenflora die Konidien von Phyllosticta aucupariae Thümen als "fast hyalin", also als durchaus schwach gefärbt, bezeichnet. 
Nachdem die reifen Konidien aber deutlich gefärbt sind (siehe unten rechts), soll der Name Coniothyrium sp. vorerst beibehalten werden.

Auf den grünen Blättern treten zunächst kleine braune Flecken auf, die zu großen, dunkel berandeten Flecken zusammenfließen können. In der Folge vergilben die Blätter und werden dann auf größerer Fläche rotbraun bis braun. 

Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, daß mehrere Pathogene gleichzeitig oder nacheinander auf Blattorganen vorkommen. Im vorliegenden Fall ist wohl auch Venturia inaequalis ursächlich am Krankheitsbild beteiligt (nach Überwinterung der Blätter nachgewiesen).
 

Der Befall führt zu frühem Blattfall, der sehr stark sein kann. Auffällig ist, daß schon grüne Blätter, die erst geringe Infektionsanzeichen aufweisen, abgeworfen werden.

 

eingesenktes Pyknidium

gefärbte Konidien 

Sorbus aria kann auch von Venturia inaequalis infiziert werden. Ascomata und die typischen zweizelligen Askosporen dieses Pathogens konnten auf überwinterten Blättern nachgewiesen werden.
Ein weiteres Pathogen, das  an Sorbus aria Blattflecken hervorrufen kann und offenbar in großem Umfang vorzeitigen Blattabwurf  auslöst, ist Septoria sorbi Lasch ex Fr. [nach Brandenburger].
 
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lang@bot.forst.tu-muenchen.de 24.5.2004